Kräuter aus dem eigenen Garten

In den Wochen von Corona entdeckten viele Menschen den eigenen Garten oder den Balkon zum Ausgleich und neuen Freiraum. Seit die Gartencenter wieder geöffnet sind, ist der Hype nicht zu übersehen. Die Möglichkeiten außerhalb der vier Wände wurden genutzt, um einen Wohlfühlraum in und mit der Natur zu schaffen. Dabei gilt es zu beachten, dass dies auch der Lebensraum für Vögel, Kleintiere, Insekten und Pflanzen ist. Hier muss an die Artenvielfalt gedacht werden, für die jeder einzelne die Verantwortung übernehmen kann.

Frauenmantel

Für den Erhalt dieser Artenvielfalt

Zahlreiche regionale Städte und Gemeinden arbeiten am Erhalt der Artenvielfalt und bieten gute Ansätze für private Objekte. Sei es Rasenflächen, aus denen Blumenwiesen entstehen oder gemeindeeigene Flächen, die zu Streuobstwiesen ernannt werden. Es sind kleine Biotope, die vielen Tier- und Pflanzenarten immer mehr Lebensraum und Nahrung bieten. Viele Vereine, allen voran die Golfclubs im Rottal-Inn-Kreis, nehmen die Möglichkeit wahr, ein Naturrefugium entstehen zu lassen. Ob mit heimischen Obstbäumen, Blumenmischungen oder Insektenhotels, Nistkästen und Bienenhäuser. Warum also nicht den eigenen Garten, die Terrasse oder den Balkon in ein kleines Naturschutzgebiet verwandeln? Mit entsprechender Bepflanzung und Veränderung der Struktur übernimmt jeder Gartenbesitzer die Verantwortung für Natur und Umwelt.

Hier ein paar einfache Tipps, wie der Garten zu einem kleinen „Naturschutzgebiet“ wird:

  • Auf bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung achten (viele beliebte Stauden und Ziersträucher sind für unsere Bienen und Insekten nutzlos)
  • Einen kleinen Teil des Rasens in eine Naturwiese umwandeln oder ein Beet mit gebietsheimischen Pflanzen ansähen
  • Eine Kräuterecke im Garten anpflanzen oder einzelne Kräuter in Töpfen auf den Balkon stellen. Das können winterharte Kräuter sein wie Thymian, Lavendel und Salbei, oder Kräuter in jedem Frühjahr plötzlich wieder aus dem Boden schießen. Das ist vor allem die Zitronenmelisse, das Maggikraut und der Schnittlauch.
  • Auf Rasenroboter und Laubbläser komplett verzichten
  • Lebensräume schaffen durch Wildwuchs, Laubanhäufung und Unordnung (wenigstens in einigen Ecken des Gartens)
  • Kleine Bereiche im Garten unberührt lassen, die von viele kleine Lebewesen als Unterschlupf genutzt werden
  • Vogeltränke für Vögel und Insekten aufstellen
  • Einen Kompost anlegen, der nicht nur als natürlichen Dünger dient, sondern einen idealen Lebensraum für Tiere bietet
  • Keine Blumenerde mit Torf verwenden
  • Auf alle Gifte (Herbizide, Pestizide) verzichten

wildblumen

Um den Garten in ein kleines Naturparadies zu verwandeln braucht es nicht viel. Einen liebevollen Blick auf die unzähligen Lebewesen im Garten, etwas Unordnung und den Mut, vieles der Natur zu überlassen. Belohnt wird man mit einem Blick auf die Wildkräuter- und Blumenwiese, die sich meist selbst aussäht und das Beobachten zahlreichen Bienen, Schmetterlinge und Insekten. Es ist spannend, das Wachsen von Pflanzen und die kleine Tierwelt im eigenen Garten zu beobachten.

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